Ja, da saß sie nun vor mir,
meine Freundin und klagte mir,
ihr mir nur zu gut vertrautes Leid.
Sie fragt mich gefühlt das
5486 mal, was ich tun würde,
in ihrer Situation und
was ich ihr rate.
Puhhh,....ich muss mich
zusammenreißen.
Warum?
Weil ich raten und empfehlen
kann, was ich will.
Sie tut es nicht.
Sie macht immer und immer
wieder das gleiche.
Jeder von uns kennt das
sicherlich. Und auch den Satz:
„Wieso fragst du mich immer wieder, und tust dann doch,
was du willst?“
Man ist genervt.
Man denkt, wenn du nichts änderst, dann hör auch auf zu jammern. Machst eh was du willst.
Und ich kann mir dein Klagen
immer wieder anhören.
Ja, Menschen halten sich selbst
im Leid, wenn sie Gebetsmühlenartig über ihre Situation lamentieren.
Das Problem aufrecht halten.
Sie wollen keine Lösung.
Sie wollen klagen.
Und sie sehen einfach noch
keine Möglichkeit,
es anders zu machen.
Sie SEHEN es noch nicht.
Deswegen ist es gut und
richtig, wenn sie wiederholen.
Es ist okay, wenn sie nicht
tun, was andere sagen.
Und es ist auch nicht so,
das nichts von dem
Rat, Tipp oder Hinweis,
den man gibt, ankommt.
Doch das tut es.
Dennoch braucht es die
eigene Erfahrung,
das eigene Erleben,
um Änderung zu vollziehen.
Jeder von uns, darf sich
an sich selbst erinnern.
Wir alle haben Baustellen,
in denen wir uns im Kreis drehen.
Aus Angst vor den Konsequenzen.
Aus Angst einen Fehler zu machen.
Eine Fehlentscheidung zu treffen.
Niemand ist frei davon.
Ich kenne sie,
diese Menschen,
die von oben herab predigen:
„also, ich würde mir das ja nicht bieten lassen,
also da wär bei mir schluss.
Sowas würde ich nicht mitmachen.
Ich würde...ich würde..ich würde...“
Tja, kann sein.
Nur eines lehrte mich meine
Tätigkeit mit Menschen:
auch die oder anders,
gerade die,
die so argumentieren und sich
aufblasen, haben ebenso ihre
Situationen und Hilflosigkeiten,
in denen sie nicht handeln,
nichts ändern und es versuchen
über den Verstand zu erklären.
Zu rechtfertigen.
Sie geben es nur nicht zu.
Sie setzen eine Maske auf,
die der Selbsttäuschung.
Es ist für sie ein Makel.
Ich finde es gut und mutig
darüber zu sprechen.
Sich auszutauschen und
zu hören,
was andere Menschen
in ähnlichen Situationen tun
oder getan haben.
Es tut gut, sich nicht
„falsch oder unfähig“ zu fühlen, weil man erfährt,
das auch andere ihre
Lebensaufgaben haben.
Das wir alle
Lernende und Lehrende sind.
Weg von besser, schlechter,
richtig oder falsch.
Dein Weg,
Dein Handeln,
Deine Entscheidungen
prägen deine Persönlichkeit.
Fehler tun vielleicht weh,
ihr Potenzial dein Wachstum zu
beschleunigen-
ist dennoch unbezahlbar.
Ich weiß selbst,
wie sehr ich mit meinem Ego
ringe, wenn ich das Gefühl
habe, etwas falsch gemacht
zu haben.
Wenn ich belächelt werde oder wenn Anerkennung ausbleibt.
Es nagt an mir
es prickt und zwickt mich...
... bis es mir gelingt, mich auf das
Wesentliche zu konzentrieren :
auf mich selbst.
Darauf, was ich
nun daraus lernen kann.
Mein Herz zu öffnen,
mein Herz zu fühlen.
Wärme,
Verständnis,
Annahme.
Manchmal kann ich Lächeln,
manchmal weinen,
aber immer komme ich
bei mir an.
Und so saß ich meiner
Freundin gegenüber
und lächelte sie an.
Nahm ihre Hand
und umarmte sie.
Es braucht kein:
„Du musst oder ich würde“.
Es braucht keine
sofortigen Lösungen oder
Schritte, was zu tun ist.
Was es braucht und was
gut tut ist,
angenommen zu sein,
so, wie es JETZT ist.
Wie dieser Mensch
JETZT ist.
Das Gefühl vermittelt zu bekommen,
daß du GUT bist und richtig.
Das es kein Fehler
ist, wenn man wiederholt.
Es ist mutig, wenn du
traust zu dir zu stehen ❤️
BEE 🐝 🍀 🌸