Sabine Cutner

31
Ju
Meine Yoni erzählt
31.07.2017 14:24

Ich bin in einer Zeit geboren,
in der es nicht üblich war,
sich über meine Bedürfnisse,
meine Lust und meine Ängste zu unterhalten.
Meine Besitzerin durfte mich zum Waschen anfassen.
Dafür gab es sogar einen eigenen Waschlappen und
ein separates Handtuch.
Ansonsten wurde ich auch möglichst selten beim Namen genannt.
Und wenn überhaupt, dann hinter vorgehaltener Hand.
Wenn S.. mich während ihrer Kindheit mal entdeckte,
bekam sie sofort ein schlechtes Gewissen und
liess rasch wieder von mir ab.
Ich wurde wenig wahrgenommen und
deshalb verhielt ich mich auch eher unauffällig.

Irgendwann wagte S. sich an die Sexualität.
Sieh nahm Männer wahr.
Sie nahm deren Bedürfnisse wahr.
Sie spürte deren Lust und deren Befriedigung.
Sie gab dem Lingam mehr Aufmerksamkeit als mir.
Das machte mich traurig und ich fühlte mich nicht gesehen,
nicht gespürt.
Sie war ungeduldig mit mir.
Ich hatte das Gefühl, ich soll einfach nur zur Verfügung stehen,
wie manch andere Yoni auch.
Einmal zeigte ich ihr, daß ich,
wenn sie mir wirklich Lust bereitete,
ich sehr feucht wurde.
Sie erschrak und empfand es als "zu viel".
Sie war verunsichert, ob das einem Mann wirklich gefallen würde.
So ließ sie meine Lust weniger zu.
Ich gehörte wirklich nicht zu ihr.
Es gab nicht sehr viel Liebe zwischen uns.
Eines Tages passierte etwas sehr schönes,
was S. veränderte.
Sie nahm mich wahr, sie spürte mich.
Ich wurde lebendiger und lustvoller.
Ich war auch etwas ängstlich, weil ich
nicht wußte, was geschehen würde.
Ich genoß es, daß sie mich spürte.
Sie ließ sich auf mich ein.
Wir wurden
Verbündete.
Vertraute.
Sie nahm mich wahr und war sehr
geduldig und fürsorglich zu mir.
Ich entwickelte eine Sprache
damit sie mich versteht.
Wir lernten miteinander,
aneinander
füreinander.

Es gab aber auch immer wieder stille Zeiten.
Zeiten in denen S. sehr traurig war.

In dieser Zeit, wurde ich sehnsüchtiger
und wieder lustvoller.
Ich konnte nicht anders, als mich ihr genau so zu zeigen:
sehnsüchtig, lustvoll, hungernd nach Berührung
und Vereinigung.
Ich wollte, daß sie mich wieder
spürt und berührt.
Deswegen wurde ich lauter.
Und sie re-agierte darauf.
S. machte Erfahrungen.
S. probierte sich aus.
Sie erlaubte mir mehr und mehr
mich zu zeigen und auszuleben.
S.ließ sich auf andere Menschen ein.
Und dann hatte sie eine wundervolle Begegnung
mit einem Mann, der sie sehr verehrte.
Der auch mich zärtlich berührte und mir
auf magische Weise wundervolle Gefühle
zauberte.
Er war nie grob.
Er stieß nie mit seinem Lingam hart zu.
Er fragte, was mir gut tun würde.
Was ich brauche.
Was ich mir wünsche.
Es war so wundervoll selbstverständlich,
achtend, ehrend und
respektvoll.
So wurden S. und ich wieder
Liebende.
Wir wurden EINS.
Wir fühlten uns geheilt.
Seine Berührungen waren pure Heilung.
Er streichelte die Wogen der Verletzungen glatt.
Es war Balsam für den ganzen Körper,
für jede Zelle.

S.lernte auf sich zu achten und somit
achtete sie auf mich.
Ich gehörte endlich zu ihr.
Sie schützt mich und tut nichts mehr, was mir
Unbehagen oder Schmerzen verursacht.
Ich muss nicht mehr "funktionieren",
ich werde wahrgenommen,
verehrt und liebevoll behandelt.
Ich mag es,
wenn meine Lust sanft geweckt wird.
Wenn mein Feuer den ganzen Körper
von S. einnimmt und jede Zelle
erbeben läßt.
Wenn wir in Ekstase geraten und
uns ein liebender Mann mit seinem
Lingam auf den Schwingen höchster Lust begleitet.

Und weißt du, es geht nicht um Lustbefriedigung dabei,
sondern die höchste Lust darin ist,
die Verehrung und der Respekt,
mit der wir geliebt
und getragen werden.

Und nun umarme ich alle
anderen Yonis dieser Welt und
wünsche euch einen liebevollen Austausch.
Einen zärtlichen Austausch,
tief berührend,
sanft streichelnd,
sich lustvoll hingebend.

InLOVE   BEE.......its me ;-)

Absichtslos
Mürbe

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