Sie hat meine Hand gehalten, als ich noch nicht laufen konnte.
Sie saß an meinem Bett,wenn ich krank war und nahm mich in den Arm,wenn ich hinfiel.
Ich werde ihre Hand halten, wenn ihre Beine schwächer werden und ihr Gang unsicher.
Sie hat mich in den Arm genommen und getröstet.
Sie hat mich nicht immer verstanden und manchmal haben wir gestritten. Aber, sie war immer da. Ihr Leben war kein leichtes, deswegen möchte ich sie in den Arm nehmen, wenn sie traurig ist, weil sie erinnert, was das Leben ihr alles genommen hat.
Sie hat 2 ihrer Kinder zu Grabe getragen.
Ich möchte für sie da sein, wenn ihre alltäglichen Anforderungen schwieriger werden.
Sie hat nicht immer an mich geglaubt, aber sie hat mich auch nie aufgegeben. Geprägt von ihrem Leben, konnte sie nur geben, was sie gab. Heute sehe ich,wie kraftvoll sie war und auch, das sie unbewusst Weisheit in sich trägt, auch wenn sie sich selbst oft am liebsten aufgegeben hätte.
Sie hat mir eine Weiblichkeit vorgelebt, die ich nicht teilen konnte.
Sie lebte mir aber auch vor, füreinander da zu sein, die Not eines Anderen zu erkennen und wie man sie manchmal mit einfachsten Gesten und liebevollen Worten lindern kann.
Ich werde das Gelernte in Anwendung bringen, wann immer sich eine Gelegenheit ergibt, ihr etwas zurückzugeben.
Sie hat mich gelehrt über Unvollkommenheit hinwegzulieben und Toleranz füreinander aufzubringen und ich werde sie lieben, wie fremdartig ihr Weg mir auch erschien und erscheint.
Werde ihr mit dem gleichen Verständnis begegnen, mit dem sie auch mich angenommen hat.
Sie hat mir gezeigt, wie viel Macht in unseren Händen liegt, wie einfach es ist, Fehler zu verzeihen und Schmerz zu transformieren, wenn wir bewusst bei uns selbst anfangen
und ich werde all meine Kraft nutzen, um destruktive Muster zu lösen und so Vergebung und Heilung als treue Gefährten auf unseren gemeinsamen Weg einzuladen.
Sie hat sanft für mich gesungen, wenn die Dunkelheit der Nacht und die Angst vor dem Unbekannten auf meinem Lebensweg mich nicht schlafen ließen und ich werde leise für sie
summen, wenn der Anbruch eines neuen Tages und die Angst vor dem Unbekannten auf der anderen Seite sie erstarren lassen.
Sie ist meine Mutter und ich bin ihr Kind und auch wenn ich selbst einmal Oma bin, bleib ich doch immer ihr Kind,weil Mütter niemals ihren Job an den Nagel hängen.
Danke an die beste Mutter, die ich für meinen Weg haben konnte.
Deine jüngste Tochter Sabine