Eigentlich war alles wie immer.
Ihr liefen Tränen übers Gesicht,
still,
langsam
über die Wangen bis zum Hals.
Sie lag in seinem Arm,
es war vertraut,
aber sie vertraute ihm
nicht mehr und
in ihr hatte "etwas" aufgehört für ihn und ihre Liebe zu schlagen.
Es überwältigte sie eine
unglaublich tiefe Traurigkeit.
Es war, als senkten sich die Nebel und
sie sah alles in einer Klarheit,
die keine Erklärungen und Entschuldigen mehr zuließ.
Sie küssten sich nicht mehr.
Sie schliefen nicht mehr
Arm in Arm ein.
Mißtrauisch beobachtete sie
jede seiner Handlungen.
Mehrmals täglich sagte und
schrieb er ihr,
das er sie liebte,
aber ihr Herz
spürte das schon lange nicht mehr.
So viele Auseinandersetzungen und Gespräche.
So sehr sie auch alles glauben wollte,
an diesem Abend hatte sie Abschied genommen.
Sie spürte in jeder Zelle,
daß er sie nicht wahrhaftig
liebte.
Und sie wollte und konnte
dagegen nicht mehr ankämpfen.
Deswegen weinte sie,
deswegen flossen Tränen.
Sie wußte,
daß die Erinnerungen
eines Tages an diese
Zeit genauso verblassen werden,
wie ihre Tränen.
Schon sehr lange spürte sie,
das er sie nicht mehr liebte.
Sie spürte es und
versuchte lange Zeit dieses
Gefühl der Ablehnung hinter
vielen Entschuldigungen und Erklärungen zu begraben,
aber sie drängten sich immer
hartnäckiger ans Licht.
Es tat ihr weh zu spüren,
das seine Liebe erloschen war.
Ja, er hat ihr immer "gesagt",
das er sie liebte und hat
ihrer Intuition vehement widersprochen.
Er schwörte, das er sie liebte.
Zelebrierte es verbal,
aber seine Handlungen
widersprachen seinen Worten.
Sie achtete nur noch darauf,
was er tat und nicht mehr darauf,
was er sagte.
Es ist eigentlich ganz einfach,
denn wir Menschen,
offenbaren unsere echten Gefühle
durch das, was wir TUN.
Wir Menschen sind Geschichtenerzähler.
Aber IN uns, gibt es eine Instanz,
die in der Lage ist,
die vielen Worte und Geschichten,
die wir erzählen
oder erzählt bekommen,
am Verhalten eines Menschen zu erkennen.
Sie beobachtete ihre Beziehung:
*WIE IST sie wirklich?
*WIE fühlt sie sich?
Sie erkannte,
wie oft sie sich unwohl fühlte.
Unverstanden und ungesehen.
Sie war so unendlich traurig darüber.
Es "funktionierte" einfach nicht
mehr zwischen ihnen .
Immer und immer wieder kamen die gleichen Themen
auf den Tisch, aber es änderte sich einfach nichts.
Und nun war es unausweichlich,
die Realität anzunehmen.
Es war hart,
es tat weh,
ihr Herz blutete
und es tat immer doller weh,
je öfter sie versuchte es
zu verdrängen.
Und dann kam dieser Abend und
sie konnte es nicht länger zulassen,
diesen Selbstbetrug
aufrecht zu erhalten.
Es brach zusammen, wie ein Kartenhaus.
Sie konnte nicht anders,
als ehrlich zu sich sein.
Ihre Augen sahen die
Realität, die sie wahrhaftig umgab.
Da saß sie nun und erinnerte,
wie es einmal war:
wie nah sie sich standen und
jede Sekunde miteinander verbrachten.
Da gab es kein ausweichen oder
erfinden von Entschuldigungen oder
Terminen,
um dem anderen nicht nah
sein zu müssen.
Sie spürte das Vertrauen fehlte.
Da waren Wunden.
Da war Sehnsucht in ihr,
nach dem, was sie einmal hatten.
Es LEBEN?
Geht nicht mehr.
Der Mensch, dem sie sich
derart offen zeigte,
dem sie sich hingab,
den konnte sie nicht mehr
an sich heranlassen.
Alles was sie noch spürt-
jetzt, in diesem Moment ist :
Misstrauen und Eifersucht.
Und dieses Misstrauen besteht
schon eine Weile.
Ja, sie haben über alles gesprochen.
Es änderte aber nichts mehr an dem
Gefühl, daß all das in ihr hinterließ.
Das sie innerlich erstarrte und sich
ihm nicht mehr öffnen und hingeben konnte.
Und sie wußte sehr genau,
was das bedeutet:
IHRE Liebe zueinander
hat sich verändert.
Sie ist weg.
Verschwunden.
Begraben unter Verletztungen.
Alles macht sie allein,
er ist zwar anwesend,
aber nicht präsent.
Er sieht durch sie durch.
Auch er ist verletzt,
sie weiß das.
Die Hilflosigkeit drückt sie nieder.
Sie spürt durch ihre Wunden,
daß sie nicht für ihn da sein kann.
Das auch er sich zurückgezogen hat.
Aus Verletztheit sind sie beide
unachtsam miteinander und
sagen sich nur noch halbherzig liebevolle Worte.
Worte, die nicht mehr ans Herz gehen.
Auch Berührungen und
Umarmungen sind selten und kälter.
Sie blickt diesen Tatsachen
ins Auge.
Sie sieht
was passiert und ist
sehr ehrlich zu sich.
Was bringt es ihr,
mit einem Mann zusammen zu sein,
auf den sie nicht mehr zählen kann,
wenn sie ihn wirklich braucht?
Viel zu lange schon
gibt es keine
warmen Umarmungen,
innige Küsse,
sinnliche Streicheleinheiten,
vertraute Blicke und
auch keinen Sex mehr und
da diese auch nicht wiederzukommen scheinen,
ist die Liebe ungenährt verkümmert:
Sie liest Paulo Coelho:
"Liebe muss nicht verstanden werden, sie muss nur gezeigt werden.“
Und Walter Riso:
„Wenn man dich nicht mehr liebt, dann weißt du das schon
bevor man es dir sagt.
Du fühlst es im tiefsten Inneren deiner Seele,
denn es gibt keine Gleichgültigkeit, die man nicht wahrnimmt.“
Sie steht am Fenster,
es regnet,
die Tropfen an der Scheibe
laufen genauso herunter
wie die auf ihrem Gesicht...
😢 💦 🌧dancing BEE 🐝 in the rain